Böden sind unsere Lebensgrundlagen. Leider wird ihnen zu wenig Sorge getragen. Das liegt auch daran, dass wir zu wenig über sie wissen. In unserem Projekt «Lebensgrundlage Boden» erarbeiten wir eine umfassende Strategie mit konkreten Massnahmen, um die Ansprüche und Bedeutung gesunder Böden bei relevanten Akteur:innen in der Schweiz stärker ins Bewusstsein zu rücken. Dazu braucht es auch den Austausch zwischen verschiedenen Fachgebieten. Zusammen können wir dafür sorgen, dass gesunde Böden erhalten bleiben und sie weiterhin die für uns lebenswichtigen Funktionen erfüllen können.
In der Schweiz fehlt in vielen Fachbereichen die Anerkennung von Böden als wertvolle und nicht erneuerbare Ressource. Auch Querbezüge zu Themen wie Trinkwasserversorgung oder Biodiversität sind zu wenig präsent. In der Baubranche und der Lebensmittelproduktion steht die Bodennutzung zwar im Zentrum, dennoch wird der Bodenschutz oft von anderen Interessen verdrängt. Die Nutzung des Bodens als Rendite- und Anlageobjekt führt zudem oft zu fragwürdigen Anreizen und damit zu einem erhöhten Bodenverbrauch.
Rolle der Böden für Biodiversität und Wasser: Sind Böden nicht gesund, hat das negative Auswirkungen auf Wasserhaushalt, Erosion und ganze Ökosysteme.
Böden als öffentliches Gut: Böden sind in der Schweiz kein öffentliches Gut. Private Akteure haben grossen Entscheidungsspielraum bei der Nutzung von Böden. Gleichzeitig haben diese Entscheidungen aber Auswirkungen auf die Allgemeinheit.
Böden und Lebensmittelproduktion: Gesunde Böden sind essenziell für die Lebensmittelproduktion. Dennoch stehen diese Böden zunehmend unter Druck. Hinzu kommen weitere Leistungen, wie CO₂-Speicherung, die noch zu wenig anerkannt werden.
Böden und Raumplanung: Böden werden in planerischen Prozessen zu wenig berücksichtigt. Die Siedlungsentwicklung geht daher oft auf Kosten hochwertiger Böden.
Um die Wahrnehmung des Bodens als Lebensgrundlage zu stärken, braucht es die koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Akteure und eine klare Strategie mit konkreten Massnahmen. Deswegen haben wir im Rahmen eines Workshops mit Fachexpert:innen zunächst Themenfelder identifiziert, welche in diesem Diskurs besonders wichtig sind.
Gemeinsam mit den identifizierten Schlüsselakteuren erarbeiten wir im Anschluss konkrete Lösungsvorschläge: Was muss passieren, damit Böden mehr Anerkennung erhalten? Welche Akteure sind einzubinden, und welche Hebel können wir nutzten? Im Bereich der Lebensmittelproduktion berücksichtigen wir die ganze Produktions- und Verteilungskette, von den Landwirt:innen über Detailhandel bis hin zu den Konsument:innen.
unserer Lebensmittel stammen aus den Böden
unseres Trinkwassers wird durch unsere Böden aufbereitet
aller Bankkredite der Schweiz sind Wohnbauhypotheken
Wir analysieren, warum Böden in der Schweiz so wenig Beachtung erhalten und fragen uns, welche Akteure in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Durch Interviews und Workshops vertiefen wir diese Analyse und sorgen dafür, Praxiswissen zu integrieren. Um eine ganzheitliche Betrachtung zu gewähren, nehmen wir Querbezüge zu anderen Themen auf (siehe «identifizierte Themen»). Dabei konzentrieren wir uns nicht nur auf direkte Bodenbedrohungen, sondern auch auf deren Ursachen und Treiber (z.B. wirtschaftliche Zwänge). Anschliessend entwickeln wir auf dieser Grundlage strategische Lösungen, die wir in einem Aktionsplan zusammenfassen. Dieser soll konkrete Massnahmen und deren Schlüsselakteur:innen zur Umsetzung identifizieren, damit Böden mehr Anerkennung erhalten. Dort sind konkrete Schritte aufgelistet, damit unsere Böden in der Schweiz sichtbarer werden und wir sie sorgsamer nutzen können.
In dem wir Schlüsselakteur:innen einbinden, sorgen wir nicht nur dafür, dass deren Expertise einfliesst, sondern sensibilisieren sie gleichzeitig und können sie als neue Partner gewinnen.
Dieses Projekt wird durch die finanzielle Unterstützung der Volkart Stiftung ermöglicht.
Ansprechpartner bei uns im Team ist Carole Imhof.
sanu durabilitas
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